Unterschiede zu maschinell geknüpften Teppichen


verschiedenfarbige Garne in der maschinellen Teppichfertigung

Seit dem 19. Jahrhundert wurde der Webstuhl mehr und mehr industrialisiert und automatisiert. Insbesondere in England wurden zu Beginn Teppiche in großer Auflage maschinell hergestellt. Die Produktionsweise wurde mit der Zeit immer mehr optimiert und verkürzt. Zum einen wurde weniger Handarbeit in den Produktionsschritten gebraucht und zum anderen wurde die Herstellungszeit auf mittlerweile nur noch ca. eine Stunde für einen ganzen Teppich reduziert. Im Vergleich braucht ein handgefertigter Teppich mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre in der Knüpfung.

Während sich die Fertigungsart zwischen maschinell und handgeknüpften Teppichen substantiell unterscheidet, so erkennt man meist auch recht schnell mit dem Auge ein Unterschied:

Die Fransen eines maschinell produzierten Teppichs sind in den meisten Fällen angenäht aus rein dekorativer Intention. Bei einem handgefertigten Exemplar sind Fransen das Endstück des Kettenfadens, der die Knoten zusammenhält. Anhand der Fransen lassen sich bei Nain Perserteppichen zum Beispiel sogar die Qualitätsstufe erkennen.

Heriz Perserteppich mit leicht asymmetrischem Muster und über 10 verschiedenen Farbnuancen

Die Muster bieten ein weiteres wichtiges Merkmal. Bei industriell gefertigten Teppichen wird das Muster meist per Computer gespiegelt und ist 1:1 symmetrisch auf beiden Hälften. Ein Knüpfer würde dies per Hand nicht schaffen. Er sieht meist die kleinen Details des Musters erst genau, wenn der Flor des finalen Teppichs getrimmt wird. Hier handelt es sich zwar oft um Details, sie geben dem Teppich jedoch einen einzigartigen Charakter, der ihn zum Unikat macht und bei besonderen Stücken sogar eine Wertsteigerung gewährleistet.

Symmetrie ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. So erkannt man sowohl an einer unebenen Kante und Teppichform, als auch an Unregelmäßigkeiten in den Knoten auf der Rückseite, dass ein Teppich von Hand geknüpft wurde. Maschinell gefertigte Teppiche weisen so gut wie keine Unregelmäßigkeiten oder Abweichungen von der Norm auf.




Farbpigmente aus natürlichem Material in einer Tonschale

Lebensdauer, natürliche Materialien und Detailreichtum sind weitere Unterscheidungspunkte. Wer in einen wertigen handgeknüpften Teppich investieren möchte, bekommt nicht nur ein geschichtsträchtiges Stück traditionellen Kunsthandwerks, sondern auch einen Teppich aus Naturmaterialien und mit einer längeren Lebensdauer. Wenn es auch maschinelle Teppiche aus Schafswolle und anderen Naturmaterialien gibt, so sind die meisten doch zumindest mit künstlichen, bzw. chemischen Farben gefärbt worden. Zudem reichen sie nicht an die Knüpfdichte und Qualität von feinen Orientteppichen heran. In maschinell gefertigten Teppichen können zum Beispiel nur 8-10 Farben kombiniert werden, während es kein Limit für handgefertigte Teppiche gibt.

Beispiele handgeknüpfter Teppiche im Detail


Heriz Perserteppich 296x189cm

Dieser Heriz-Teppich stellt ein Beispiel persischen Teppichhandwerks dar. Seine rustikale Ausführung zeugt von Haltbarkeit. Er wurde in der Stadt Heriz, die in der Nähe von Täbris im nordwestlichen Iran liegt, handgeknüpft. Die Ornamente von Heriz Teppichen sind heute extrem beliebt und werden als sehr modern gesehen.

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Bakhtiar 428x309cm

Handgeknüpft wurde dieser Perser-Bakhtiar von Nomaden des Stammes der Bachtiari. Das Design seiner Muster ist von persischen Gärten inspiriert. Die relativ hohe Knüpfdichte verspricht im Zusammenspiel mit dem kräftigen Garn eine lange Lebensdauer.

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Ziegler Farahan 240x177cm

In Handknüpfung ist dieser Ziegler Farahan aus hochwertiger Wolle in Pakistan entstanden. Die Schafwolle besitzt einen natürlichen Fettgehalt, der den Teppich zusätzlich vor den alltäglichen Belastungen schützt. Die spezielle Behandlungsmethode dieser Teppiche erzielt eine schöne, moderne Vintage-Patina. Der Teppich wurde traditionellen Perserteppichen nachempfunden und zusammen mit modernen Designelementen in die heutige Zeit geholt.

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Gabbeh Loom 351x251cm

Dieser von Hand geknüpfte Gabbeh wurde von Ghasghai-Nomaden in Provinz Fars in Südpersien aus handgesponnener Schafwolle von Hand geknüpft. Zum Färben der Wolle werden ausschließlich natürliche Pflanzenfarben verwendet. Somit ist er unbedenklich für so gut wie alle Räume.

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Fertigung im Detail


Fertigung
Jahrhundertealte Tradition steckt in jedem Orientteppich. Schon damals galten Perserteppiche als höchstes Luxusgut...
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Material
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Färbung
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Design
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Knüpfung
Eine Kunst, die über viele Jahrhunderte perfektioniert wurde und noch heute unerreicht ist...
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Finalisierung
Nach der eigentlichen Knüpfung ist der Teppich noch lange nicht fertiggestellt...
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