Seltenheit dank Knüpfdichte und Knüpfer
Teppiche sind mittlerweile in nahezu allen Ausführung für wenig Geld zu haben. Maschinen schaffen einen einzigen Teppich innerhalb von 60 Minuten aus gefärbten Garnen zu knüpfen. Viel hat dies jedoch nicht mehr mit der jahrhundertealten Tradition des Handknüpfens zu tun, bei der Knoten für Knoten von Hand über Monate hinweg gesetzt werden. So entsteht ein unvergleichbar feines Einzelstück, mit dem ein maschinell geknüpfter Teppich nicht viel gemein hat.
Die persische Teppichknüpferei zählte schon vor langer Zeit und noch heute zu der anspruchsvollsten und gleichzeitig qualitativ hochwertigsten. So ist nicht nur der Senneh Knoten äußerst robust im direkt Vergleich zu anderen Knotenarten, sondern auch die Dichte ist nahezu unerreicht. Persische Teppiche spielen im feinen Segment von über 500.000 Knoten pro m2 eine sehr wichtige Rolle und sind bei Teppichen mit 1.000.000 Knoten pro m2 oder höher so gut wie unerreicht. Nicht zuletzt sind es meist persische Teppiche, die bei einer gewissen Seltenheit zumindest einen Werterhalt oder sogar Wertzuwachs über die Zeit hinweg verzeichnen.
Die Seltenheit und Knotendichte eines Teppichs wird durch einen Faktor bestimmt, dem Knüpfer. Während eine Knotendichte jenseits der 500.000 Knoten pro m2 bereits sehr viel Erfahrung und Geschick dem Knüpfer abverlangt, ist eine Dichte um 1.000.000 Knoten und mehr nur den erfahrensten vorbehalten. Als Richtwert schafft ein erfahrener Knüpfer ca. 10.000 Knoten am Tag, das heißt für einen einzelnen Quadratmeter eines 500.00 Knoten / m2 Teppichs braucht er ca. 50 Arbeitstage. So können sehr feine Teppich schnell über ein ganzes Jahr in der Fertigung brauchen.
Die Knüpfdichte ist also ein guter Indikator für die Seltenheit und den Aufwand, bzw. die Feinheit eines Teppichs. Da die Knüpfdichte einzig vom Können des Knüpfers abhängt, ist dieser ein auschlaggebender Faktor, den zum Beispiel Sammler in die Kaufentscheidung und Bewertung einbeziehen. Einige bekannte Meisterknüpfer haben ihre eigenen Ateliers, in denen sie das Wissen und Geschick weitergeben und die Fertigung ihrer Werke überwachen. Besondere Teppiche werden daher nicht einzig vom Namen des Knüpfters signiert, sondern können anstatt dessen auch den Namen des Ateliers als Signatur tragen. Andere Teppiche tragen auf Wunsch den Namen des Bestellers als Signatur.
Ein Teppich wird normalerweise am äußeren Rand, sichtbar auf der Oberfläche, signiert. Dabei wird der entsprechende Name auf Arabisch in den Teppich von Hand geknüpft. So dient der Name des Meisterknüpfers neben der Herkunft des Teppichs als ein Markenname, der auf das Fertigungsniveau und die Seltenheit eines Teppichs Rückschlüsse ziehen lässt. Persische Teppich von besonders bekannten und geschickten Meisterknüpfern sind hart umkämpfte Sammlerstücke geworden, wie zum Beispiel solche von Habibian.Klassische Knüpfdichten
Im Folgenden sind die klassischen Knüpfdichten orientalischer Teppiche aufgelistet, klassifiziert für eine ungefähre Orientierung und Einschätzung.Knoten pro Quadratmeter | |
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Sehr Grob | 40.000-80.000 |
Grob | 80.000-120.000 |
Durchschnittlich | 120.000-240.000 |
Etwas Feiner | 240.000-360.000 |
Fein | 360.000-500.000 |
Sehr Fein | 500.000-1.000.000 |
Besonders Fein | 1.100.000 oder höher |
Knüpfdichte in Raj
Raj wird im Iran oft als Qualitätseinheit verwendet. Dabei werden auf 7 cm in Richtung des Kettengarns auf der Teppichrückseite die Anzahl der Knoten gezählt. Diese Anzahl ergibt gleichzeitig auch den Raj Wert wieder.Knoten auf 7cm | |
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40 Knoten | 40 Raj, entspricht ungefähr 300,000 Knoten pro m2 |
50 Knoten | 50 Raj, entspricht ungefähr 500,000 Knoten pro m2 |
60 Knoten | 60 Raj, entspricht ungefähr 750,000 Knoten pro m2 |
70 Knoten | 70 Raj, entspricht ungefähr 1,000,000 Knoten pro m2 |
80 Knoten | 80 Raj, entspricht ungefähr 1,300,000 Knoten pro m2 |
Beispiele von Perserteppichen mit Raj
Diese Teppiche stammen aus der Stadt Täbriz. Die dort geknüpften Teppiche werden für gewöhnlich in Raj gemessen.
Kategorien Perserteppiche
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