Material

Das Material eines handgeknüpften Orientteppichs stammt in der Regel aus der Natur. Es ist von wichtiger Bedeutung für die Lebensdauer und Belastbarkeit eines Teppichs. So besteht der Flor, der obere Bereich des Teppichs, zum Beispiel meist aus Schafswolle. Wolle besitzt einen natürlichen Fettgehalt, der vor Schmutz, Feuchtigkeit und Verschleiß schützt.

Schafswolle ist das meistverwendete Material bei handgeknüpften Teppichen. Je nach Herkunft des Teppichs, wird sie auch lokal von Schafsherden gewonnen. Neben dem Flor bestehen oft die Kette und der Schuss ebenfalls aus Wolle. Auch heute wird die Wolle oft noch von Hand gesponnen. Sehr hochwertige Wolle stammt aus dem Halsbereich des Schafs und wird Korkwolle genannt. Sie hat einen höheren Fettanteil und fühlt sich besonders weich an.

Woll- und Seidenteppiche im Vergleich

Den Unterschied zwischen einem Teppich aus Wolle und einem aus Seide sieht man normalerweise auf den ersten Blick, auch ohne ein geschultes Auge zu haben. Auf Bildern lässt sich oft der natürliche Glanz von Seide nur schwer darstellen, jedoch kann man zwischen verschiedenen Perspektiven einen sichtbaren Wechsel in der Helligkeit des Seidenteppichs erkennen. Da Seide einen höheren Anteil an Licht reflektiert als Wolle, ergibt der Perspektivenwechsel einen deutlicheren Effekt in der Wahrnehmung von Farben und Helligkeit.




Baumwolle wird heute eher für Kette und Schuss in Teppichen verwendet. Bei Kelim Teppichen besteht das Flachgewebe auch häufig aus Baumwolle. Sie wird auf Feldern angebaut und ist im Vergleich das günstigste Material.